PRESSEMITTEILUNG
16.09.2016
Haus der Geschichte Baden-Württemberg
'Haus Europa' eröffnet
Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg eröffnet am 18. September das 'Haus Europa'. Es ist inhaltlich wie gestalterisch in die Dauerausstellung eingebunden und beschließt den Themenpark, den das Museum seinen Besucherinnen und Besuchern im zweiten Obergeschoss des prominenten Gebäudes an der Konrad-Adenauer-Straße in Stuttgart bietet. Prof. Dr. Thomas Schnabel, Direktor des Museums, betont die Bedeutung der Ausstellung mit den Worten: „Gerade im historischen Rückblick wird die Wichtigkeit eines geeinten Europas überdeutlich.“ Die Kenntnis der Geschichte sei die Voraussetzung, um die Gegenwart analysieren zu können.
160 aussagekräftige Exponate sowie historisches Foto- und Filmmaterial mit Bezug zu Baden-Württemberg geben nun Anlass, über das gemeinsame Projekt Europa nachzudenken. ATELIER BRÜCKNER entwickelte die Ausstellungsgestaltung für einen Europa-Begriff, der mit verschiedenen Aspekten verbunden ist – sei es der Wunschtraum, das Schlachtfeld, der Absatzmarkt, das Bürokratiemonster oder auch der Begegnungsraum seiner Bürger.
Die Ausstellung reagiert auf die bestehende Architektur. Sie nimmt die hausförmige Stirnwand des Gebäudes gestalterisch-interpretierend auf. Gleich einem Stetzkasten ist dieses Haus raumhoch in senkrechte Themenfelder unterteilt. Das mittlere Feld ist dunkelrot gehalten und blickt zurück auf die blutige Vergangenheit des Kontinents. Die vier flankierenden Themenfelder sind hingegen hell hinterleuchtet, so dass sich die Rückwand zu öffnen. – Sinnbild einer offenen Zukunft.
Zu den Objekten, die an der hellen Wand montiert sind, zählen ein fabrikneuer Smart, zahlreiche Gastgeschenke von Partnerstädten oder auch ein frühes Symbol für ein geeintes Europa: die vier Meter lange Bannerfahne aus dem Jahr 1947. Sie zeigt ein grünes E auf weißem Grund. Daneben fasziniert die nachhaltig prägende Rede, die Charles de Gaulle im Jahr 1962 im Schloss Ludwigsburg an die deutsche Jugend richtete. Sie wird als Film, begleitet von Zeitzeugen-Interviews und zahlreichen historischen Exponaten, darunter Einladung, Programm und Einlaßkarte, vorgestellt.
Andere Ausstellungsstücke sowie Exponat- und Medientische sind aus dem Setzkasten heraus in den Raum nach vorne gezogen. Sie stehen meist in einem größeren zeitlichen Abstand zu den Wandobjekten und machen die Präsentation raumgreifender.
Prominent platziert sind beispielsweise die Uniformen der Deutsch-Französischen Brigade, die auf die partnerschaftliche Zusammarbeit im Militärbereich verweisen, und eine 450 Kilogramm schwere Maschine der schwäbischen Firma Trumpf, die bereits 1953, nur acht Jahr nach Kriegsende, ein Verkaufsschlager in Frankreich war. – Ein Beispiel für den gemeinsamen europäischen Markt. Ebenfalls herausgezogen ist ein Feinstaubmessgerät, das zusammen mit sechs benutzten Filtern ausgestellt ist. Es steht exemplarisch für die Umsetzung einzelner EU-Richtlinien.
Ein dunkler Bodenstreifen verbindet das 'Haus Europa' mit einem Durchblick ins Erdgeschoss des Museums und verweist damit zurück auf Napoleon als zentrale historische Figur für Baden-Württemberg und für die Anfänge der Umwälzungen hin zum heutigen Europa: Der Besucher erblickt seine Büste im inszenierten barocken Treppenhaus. Hier startet der chronologische Parcours.
Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg wurde im Jahr 2002 mit der Ausstellung „200 Jahre Landesgeschichte Baden-Württemberg“, gestaltet von ATELIER BRÜCKNER, eröffnet: Ständig aktualisiert und ergänzt, erstreckt sich diese Dauerausstellung über insgesamt drei Stockwerke: Im Erdgeschoss der Prolog mit dem Baden-Württemberg-ABC und einer interaktiven Bodenkarte, die die territoriale Ordnung des heutigen Bundeslandes vor und nach dem Wiener Kongress wiedergibt. Im ersten Obergeschoss, das der Besucher über die barocke Prunktreppe erreicht, folgt der chronologische Parcours durch die Geschichte des Landes von 1790 bis heute, während im zweiten Obergeschoss einzelne Themen betrachtet werden, so beispielsweise der Schwarzwald, das Thema Wirtschaft oder auch das Thema Migration. Das 'Haus Europa' bildet hier den Abschluss. Epilog der Dauerausstellung ist eine künstlerische Rauminszenierung, die BW-Lounge. Sie lädt zum Verweilen ein und befindet sich auf halber Höhe der Treppe, die zurück zum Ausgang führt.
Am 18. September ist die gesamte Dauerausstellung bei freiem Eintritt zugänglich. Führungen zum 'Haus Europa' finden um 13.30 Uhr, um 15 Uhr und um 16.30 Uhr statt.
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Haus Europa. Haus der Geschichte Baden-Württemberg.
Foto: Daniel Stauch
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