PRESSEMITTEILUNG
07.05.2014
Zwischen Schein und Sein: Der Strumpf
ATELIER BRÜCKNER gestaltet 'Maschen Mode Macher'
Das tim | Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg zeigt vom 7. Mai bis 26. Oktober die Sonderausstellung 'Maschen Mode Macher – Deutsche Strumpfdynastien'. Auf 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche inszeniert ATELIER BRÜCKNER den Strumpf als durchaus erotisches Produkt, bietet Einblick in die Entwicklung der Strumpfindustrie und verdeutlicht – anhand laufender Maschinen – deren Produktionstechniken. 50 großformatige Beinpaare in seidigem Nylon begleiten den Besucher bei seinem Rundgang. Schein und Sein liegen selten so eng beieinander wie bei diesen hauchdünnen Kunstwerken auf weiblicher Haut.
Im Zentrum der Ausstellung präsentiert ein Galerieraum hochwertige, feinmaschige Strümpfe aus 100 Jahren Modegeschichte. Sie sind gerahmt, gleich einem Kunstobjekt, und begleitet von großformatigen, aktuellen Fotografien, die das begehrenswerte Produkt am Bein zeigen. Schaufenster ermöglichen einen Blick in vergangene Epochen – von den 1920er bis in die 1990er Jahre – und vermitteln anhand historischer Bekleidung und Werbung den jeweiligen Zeitgeist.
Über die Galerie erreicht der Besucher einzelne Kabinette, die sich der Produktion, der Sozialgeschichte und den Strumpfdynastien in Deutschland widmen. Jene entstanden sukzessive mit zunehmender Handelstätigkeit und machten sich vor allem ab Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen überregionalen, weltweiten Namen. Exemplarisch werden die Familienunternehmen Esche, Bahner (elbeo), Kunert und Falke vorgestellt, denen jeweils ein eigenes, aussagekräftiges Raumbild gewidmet ist.
Die Familie Esche etablierte sich in Chemnitz und hat mit ihrer Villa, gestaltet von Henry van de Velde, ein Meisterwerk des Jugendstils hinterlassen. Der Ausstellungsraum, in den originale Möbel dieser Villa und eine Ahnengalerie eingebunden sind, lässt das großbürgerliche Milieu anklingen. Das Raumbild der Strumpfdynastie Bahner verdeutlicht den geteilten Produktionsverlauf, der zunächst in Ostdeutschland angesiedelt war und nach dem Zweiten Weltkrieg sehr erfolgreich in Westdeutschland fortgesetzt werden konnte. Beim Kabinett Kunert erinnern die eingepackten Büromöbel Julius Kunerts an diese prägende Gestalt des Familienunternehmens, das heute noch als Aktiengesellschaft weitergeführt wird. Falke ist immer noch in Familienbesitz. Das agile Unternehmen macht seit den 1950er Jahren durch prominente Werbekampagnen auf sich aufmerksam, die mit historischen Aufnahmen, Interviews der Geschäftsführer und einem inszenierten Fotoshooting thematisiert werden.
Die Sonderausstellung wird im ersten Obergeschoss des Museums gezeigt. Im Erdgeschoss ist die Dauerausstellung zu sehen, die 2010 eröffnet wurde. ATELIER BRÜCKNER hat dort auf 2500 Quadratmetern einen Parcours gestaltet, der die Geschichte der Textilherstellung in Bayern sowie den Produktionsverlauf von den Rohstoffen bis zum geschneiderten Endprodukt erzählt.
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